Perioperative  Histaminblockade
Zurück zur Anästhesie-Index


Back to homepage-index

Indikationen (Empfehlungen) für die perioperative Prophylaxe:

Alleinige Indikation:

1.   Anamnestische Angaben zum anaphylaktischen Schock
2.   Bekanntes Asthma bronchiale
3.   Myokardinfarkt innerhalb der letzten 6 Monate, bzw. schwerer koronarer Herzerkrankung
4.   Dekompensierte Herzinsuffizienz
5.   Bekannte maligne Erkrankung
6.   Polytrauma
7.   Verbrennungen und elektrische Unfälle
8.   Ausgedehnte Gewebstraumatisierung (z.B. Adhäsiolyse)
9.   Chemonucleolyse (Z. Zt. weitgehend eingestellt)
10. Knochenzement vorgesehen
11. Fremdprotein (z. B. Aprotinin) vorgesehen

Mitentscheidende Indikation (Prophylaxe bei 2 oder mehrere in Kombination):

12. Atopische Erkrankungen
13. Chronische Bronchitis
14. Hohes Alter (z.B. >70 J)
15. Lebererkrankungen
16. Ulcus/Pancreatitis/Stressulkusprophylaxe vorgesehen
17. Längere Immobilisation präoperativ
18. Intravenöse Kontrastmittelgabe vorgesehen
19. Bluttransfusion vorgesehen
20. "Pharmacological Chaos" angefangen/zu erwarten
21. Lange Unterbrechung der Blutstrombahn

Therapeutische Histaminblockade:

22. Manifeste allergische oder anaphylaktoide Reaktionen (einschlieálich Bronchospasmen)
23. Eventurationssyndrom (oder Verdacht darauf)
24. Unerklärte Kreislaufproblematik intraoperativ (Hypotonie, Tachy- oder Bradykardie)

Dosierung:

Standard bei 45-90 kg: Fenistil 8 mg (2 Amp.) und Tagamet 400 mg (2 Amp.) in 100 ml NaCl über 10-15 Min. und mindestens 10 Min. vor der Einleitung. Erwachsene unter 45 kg jeweils eine Amp., über 90 kg jeweils 3 Amp.

Gewichtkorrelierte Dosis: Fenistil 0,1 mg/kg und Tagamet 5 mg/kg in Kurzinfusion
 

J. Schou, Lörrach, September 1986
(Revision Oktober 1994 und November 2000)
nach Empfehlungen von Prof. W. Lorenz, Marburg

 
Zurück zur Anästhesie-Index


Back to homepage-index